– von David –
Nach meinem etwas provokanten Beitrag „Warum Persönlichkeitsentwicklung“ würde ich dir gerne ein paar konkrete Beispiele geben, was sich meiner Meinung nach in deinem Alltag ändert, sofern du dich dazu entscheidest dich intensiv mit Persönlichkeitsentwicklung auseinanderzusetzen. Auch werde ich versuchen meine Aussagen durch Beispiele und Kernbotschaften aus verschiedenen Büchern zu untermauern und für dich nachlesbar zu machen. Wie bereits in allen meinen Beiträgen auf der Seite Time-Left.de vermerkt, baue ich parallel auf einer zweiten Seite (Buchnomade.de), einen Blog mit Buchzusammenfassungen auf. Nach und nach werden alle unten aufgeführten Quellen auch dort in Kurzform zu finden sein.
Punkt 1: Kann ich durch Persönlichkeitsentwicklung ein höheres Glücksempfinden aufbauen?
Der wohl grundsätzlichste Aspekt der Persönlichkeitsentwicklung findet sich meiner Meinung nach darin wieder, in allen Lebensphasen glücklicher werden zu können. Das dies gelingen kann ist zum einen darin begründet, dass etwa 40 – 50 % unseres Glücksempfindens, nach Aussagen der Autorin Sonja Lyubomirsky im Buch „Glücklich sein“, genetische Gründe haben, 10 – 15 % sind materiellen Ursprungs und die verbliebenen 40 – 50 % sind reine Kopfsache. Das bedeutet, auch wenn du tatsächlich beim Spiel des Lebens ein absoluter Pechvogel warst und alle Faktoren, die man dir in genetischer und materieller Hinsicht in die Wiege gelegt hat, am untersten Ende anzufinden sind, kannst du noch ~ 40 % durch dein eigenes Mindset formen. Ich finde das ist doch schon mal was ;). Es gibt sogar Aussagen, wie im Buch „Der Welt nicht mehr verbunden“ vom Autor Johann Hari, dass es überhaupt keine genetischen Gründe gibt, die unser Glücksempfinden beeinflussen und alle Krankheiten, wie bspw. auch Depressionen, rein in der mentalen Einstellung begründet liegen. Demnach macht es Sinn lieber nicht auf den flotten Flitzer, den großen Fernseher oder das neue Stück edlen Stoff zu sparen, sondern ein paar Bücher zu lesen ;). Gib deinem Kopf etwas zu tun und nutze das Potential!
Ok, nun wissen wir wo das theoretische Potential liegen könnte sich „glücklich zu machen“, aber das heißt ja nicht, dass man es auch ausschöpfen kann…oder? Ich hatte schließlich eine harte Kindheit und überhaupt, meine Probleme sind schwieriger und unmöglich lösbar…stimmt doch?
Wenn man den wissenschaftlichen Erkenntnissen der neuronalen Plastizität trauen kann und bspw. Grundlagen aus dem Buch „Neustart im Kopf“ von Normann Doidge richtig interpretiert, dann steht uns auch hier eine riesige Spielwiese zur Verfügung. Zwar nehmen bestimmte Tätigkeiten, die wir im Laufe unseres Lebens häufig ausgeübt haben, mehr Raum in unserem Gehirn in Besitz, diese Raumverteilung ist aber völlig formbar. Plastizität halt ;). Unser Gehirn versucht Aufgaben stets effizient und schnell zu bearbeiten und hat so mit den Jahren entsprechende Schaltzentralen auf unser Leben hin maßgeschneidert. Dadurch ist im Prinzip aber auch jeder Mensch grundsätzlich in der Lage gut in Mathe zu sein, die Flugbahn eines Balls vorherzusehen und diesen zu fangen, als auch ein musikalisches Verständnis aufzubauen. Man hätte sich nur intensiv damit beschäftigen und üben müssen. Aber auch im Nachgang können die Bereiche, die bereits durch Tätigkeiten besetzt sind, verkleinert, vergrößert oder völlig verändert werden. Demnach wird bei einem langjährigen Raucher, der aufgehört hat, zwar möglicherweise immer ein kleiner Restbereich dem „Suchtpotential“ verfallen sein, drum herum steht aber wieder alles zur Disposition. Gleiches gilt für jegliche Emotion und jeder deiner Verhaltensweisen. Jetzt heißt es also Raum schaffen und sinnvolle Mieter einziehen lassen!
Wenn es darum geht dein Potential zu wecken und die Raumplanung in gezielte Bahnen zu lenken kommt die Persönlichkeitsentwicklung ins Spiel. Es gibt zahlreiche Methoden wobei alle ein Ziel verfolgen: Dein Mindset verändern bzw. alte Mieter raus, neue Mieter rein. Einige dieser Methoden wirst du in diesem Blog vorfinden, andere in zahlreichen Büchern, Podcasts, Blogs etc. Ich würde dir hier als einfachen Einstieg das Buch „Du bist der Hammer“ von Jen Sincero empfehlen (siehe unten). Das Entscheidende ist dabei meiner Meinung nach nicht welchen Ansatz du am Ende verfolgst. Wichtig ist nur, dass du anfängst gezielt darüber nachzudenken und deinem Gehirn regelmäßig die Richtung auf diesem Lernprozess vorgibst. Dann wirst du Schritt für Schritt ein Gefühl dafür bekommen wie du die Räume verändern musst und schließlich, ein erfüllteres und glücklicheres Leben erschaffen. Los geht´s!
Punkt 2: Wie erreichen die Ansätze zur Persönlichkeitsentwicklung mein Gehirn?
Die Grundessenz aller Methoden der Persönlichkeitsentwicklung ist es deine bestehenden sogenannten Glaubenssätze (das sind die schon belegten Räume mit den eher nervigen Mietern) loszuwerden. Das sind also die gespeicherten Regeln in deinem Gehirn die bspw. so klingen könnten:
Ich bin nicht gut im rechnen, ich kann nicht gut zuhören, ich kann nicht vor anderen Menschen sprechen, ich bin zu klein, zu hässlich, ich habe kein Gespür für Kunst und Musik, ich werde niemals Geld durch eine Selbstständigkeit verdienen, Geld ist schlecht, niemand mag mich, Katzen sind besser als Hunde ( ), ich werde meine Träume niemals erfüllen… etc. etc. etc.
All diese Punkte finden ihren Ursprung in der Vergangenheit. Es kann sein, dass sich manche dieser Gedankenstrukturen bereits in der Kindheit im Alter von 1 – 7 Jahren ausgebildet haben. So schreibt die Autorin Phillipa Perry in ihren Bestseller „Das Buch, von dem du dir wünschen würdest, deine Eltern hätten es gelesen“ wie bereits kleine Verhaltenszüge deine ersten Glaubenssätze entstehen lassen. Es geht dabei nicht zwingend um fatale Fehler in der Erziehung, sondern kleine Feinheiten und Zufallsbegegnungen. Beispielsweise könnte es sein, dass du eitel bist, da deine Mutter häufig vor dem Spiegel stand und sagte „oh, ich bin heute wieder so blass und zerzaust“, oder du Probleme damit hast Unwissenheit zuzugeben, weil dein Vater das gleiche Verhalten an den Tag legte. Wir haben uns also im Entwicklungsprozess in unendlich vielen Situationen etwas abschauen müssen um zu lernen und ein Gefühl für die Realität zu bekommen. Also Glückwunsch! Dein Charakter ist das Ergebnis all dieser Situationen und dem lustigen Zufallseffekt, in wie weit dein Gehirn den ganzen Umgebungsmatsch aus Erfahrungen zu Gesetzen verarbeitet hat. Daher nun die Frage an dich: Bist du eitel, bis du besserwisserisch, bist du schüchtern, bist du schnell gereizt? Kannst du bei der ein oder anderen Eigenschaft einen klaren Ursprung zur Kindheit, der Pubertät oder anderen prägenden Lebensphasen aufbauen? Gerne verweise ich hierbei auf das Buch der Autorin Philippa Perry, die dir in ihrem Erziehungsratgeber die Möglichkeit gibt, deine eigene Kindheit nochmals auszugraben und neu zu bewerten (hier klicken und zum Buchnomaden).
Fazit: Du bist das Ergebnis aller deiner Erfahrungen und nichts davon ist wirklich in Stein gemeißelt. Willst du ein Zufallsprodukt bleiben oder doch ein paar Maßnahmen ergreifen, den ein oder anderen Raum in deinem Kopf neu zu gestalten?
Hier bietet die Persönlichkeitsentwicklung beispielsweise Methoden wie Meditation, Affirmation, Visualisierung, Tagebuch, Hypnose, Lesen, Blogs schreiben ( ) etc. als Lösungsweg an. Es geht in der Basis einfach nur darum dir bewusst zu werden welche Glaubenssätze dich ausbremsen und diese dann, in Folge regelmäßiger bewusster Auseinandersetzung mit deinem Inneren, durch neue Glaubenssätze zu ersetzen. Da es dauert die bestehenden Mieter restlos aus den eigenen Räumen zu entfernen, ist dies meist ein langfristiger Prozess und leider nicht durch einen einzigen Gedanken getan.
Punkt 3: Welche weiteren Veränderungen wird Persönlichkeitsentwicklung auf mein Verhalten haben?
Sofern du dich der Persönlichkeitsentwicklung verschreibst können abgesehen von einem allgemein glücklicheren Dasein noch weitere Veränderungen in deinem Leben sichtbar werden:
Achtsamkeit: die Methoden der Persönlichkeitsentwicklung werden nicht nur deinen Blick auf dein inneres Selbst verändern, sondern auch auf deine Umgebung. Wusstest du, dass wir nur 5 % unserer Entscheidungen bewusst wahrnehmen und alles andere durch unser Unterbewusstsein und damit, unsere Glaubenssätze gesteuert wird!? Du wirst durch die Veränderung deiner Glaubenssätze also auch um dich herum Dinge anders wahrnehmen. Vielleicht hast du dich vorher, durch schlechte Erfahrungen in der Kindheit, vor allem von Männern bzw. Frauen angezogen gefühlt, die ähnliche Verhaltenszüge zu deinen damaligen Bezugspersonen aufwiesen, oder gegenteilige!? Vielleicht erkennst du plötzlich, dass rauchen, Alkohol oder bestimmte Ernährungsweisen falsch waren und nur eine Reaktion tiefer Glaubenssätze. Dadurch wirst du auch andere Dinge in deiner Umgebung wahrnehmen als bisher, oder als abschreckend empfinden. Denn diese werden nun unterbewusst nicht mehr deiner Realität entsprechen. Lust darauf den Spiegel der Realität zu verändern? Na dann los
Begrenzungen: Du wirst feststellen, dass mit der Identifikation deiner Glaubenssätze und dem erkennen, dass diese durch etwas Aufwand Schritt für Schritt verändert werden können, viele alte Grenzen niedergerissen werden können. Wolltest du schon immer vor einer großen Menschenmenge sprechen, alleine einen Berg erklimmen, oder eine Selbstständigkeit aufbauen? Es gibt keine Grenzen! Alles was andere bereits erreicht haben, kannst auch du erreichen! Sicherlich werden dich deine Mitmenschen vielerorts ausbremsen und versuchen dich in deine ehemalige Realität zurückzuziehen. Der Grund: deine Mitmenschen werden möglicherweise Angst vor deinem Veränderungsprozess haben und daher versuchen die in der Routine zu halten. Nicht aufhalten lassen!
Offenheit: Vor der eigenen Persönlichkeitsentwicklung ist es möglich sich hinter Aussagen wie „das würde ich nie hinbekommen, ich werde nie so sein, diese Menschen passen nicht zu mir, oder, das ändert ja sowieso nichts“ zu verstecken. Nachdem man erkennt, wie der eigene Charakter durch Zufälle entstand, muss man auch die Verhaltensweisen der Mitmenschen offener werten. Egal ob Adrenalinjunkie, erfolgreicher Unternehmer, Drogensüchtiger, politischer Kritiker, oder Menschen mit anderer Ernährungsweise oder dem Willen die Welt vor Plastiktüten zu retten“, alle sind nur ein Produkt ihrer zufälligen Glaubenssätze und ihrer geschaffenen Realität. Auch du könntest jede dieser Realitäten erschaffen bzw. hättest in diesen Realitäten landen können.
Wertesystem: Eine große Gefahr die mit dem Thema Persönlichkeitsentwicklung im Alltag einhergeht ist das Wertesystem, dass du ausbilden wirst. Zum einen ist es möglich, dass du ab einem bestimmten Punkt das Gefühl hast missionieren zu müssen, da alle Menschen um dich herum in nun sehr viel transparenteren Herausforderungen festhängen und du das Gefühl hast, die Lösung für alles zu kennen. Gleichzeitig kann es aber auch sein, dass du so viele Fehler in deinem Inneren identifizierst, achtsam jeden Fehltritt wahrnimmst und nicht in der Lage bist all deine Ziele zu erfüllen und Grenzen niederzureißen. Das kann dich unglücklich machen und eine Ohnmacht auslösen. Sehe das Leben daher als Lernprozess der nie endet. Mit jeder Herausforderung werden neue kommen und es geht nicht darum keine Fehler mehr zu machen bzw. sich von allen anderen Menschen abzugrenzen, die nicht gleich denken. Baue dir ein Wertesystem auf, dass es möglich macht Erfolge zu feiern und zufrieden ins Bett zu fallen wie beispielsweise im Buch „Die Kunst, einfache Lösungen zu finden“ von Christian Ankowitsch beschrieben. Der Anspruch perfekt zu sein und die ganze Welt zu missionieren ist dagegen keine geeignete Zielvereinbarung ein glückliches Leben zu führen. Versuche dir herausfordernde Ziele zu stecken, aber bleib auf dem Boden.
Dankbarkeit: Zuletzt wird dir Persönlichkeitsentwicklung zu mehr Dankbarkeit verhelfen. Die Chance eigene Schwächen in deinem Inneren beeinflussen zu können und alle Grenzen niederreißen zu können wird dir zeigen, dass wir in unserer Gesellschaft alle das Potential haben großes zu erreichen. Es gibt keine Vergangenheit, die als Ursache dein ganzes Leben in den Abgrund stürzt. Keinen genetisch festgelegten Plan, der es schon von Anfang an unmöglich macht erfolgreich zu sein. Dein Mindset wird positiver, du wirst achtsamer und reflektierter agieren und deinen Mitmenschen gegenüber größere Dankbarkeit empfinden. Das Buch „Seelengevögelt“ von Veit Lindau zeigt dir beispielsweise viele Sichtweisen auf das Leben auf, die deine Dankbarkeit deutlich erhöhen werden.
Ok, das hört sich ja alles ganz brauchbar an David. Aber wie soll ich das in meinen stressigen und vollen Alltag unterbringen? Ich habe keine Zeit diese ganzen Bücher zu lesen und mich zu informieren!
Hier kann ich als ersten Schritt das Buch „The Miracle Morning“ von Hal Elrod empfehlen. Der Autor bietet hier eine Methode an, die deinen Morgen vor der Arbeit zu einem Eldorado der Persönlichkeitsentwicklung werden lässt. Ausprobieren und begeistert sein!!
Ich hoffe diese Beispiele haben dir geholfen dich dazu zu entscheiden, ein Buch über Persönlichkeitsentwicklung zu lesen. Empfehlen kann ich beispielsweise die unten aufgeführten Bücher. Alle eignen sich sehr gut für den Einstieg in dieses Themengebiet.
Danke auch für jedes Feedback!
Zitat:
„Man kann einem Menschen nichts lehren, man kann ihm nur helfen, es in sich selbst zu entdecken“
Galileo Galilei
weiterführende Links zu diesem Thema:
Besuche mich gerne auch auf meinem Blog https://Buchnomade.de. Dort findest du zahlreiche Buchzusammenfassungen und weitere Informationen und Ideen deine Lebenszeit besser zu nutzen.
Danke für dein Interesse an diesem Blog,
David